Direkt zum Hauptbereich

Ganz ehrlich...

Ich habe lange überlegt, ob dieser Blog eine gute Idee ist, ob es jemanden gibt, dem das interessieren könnte und ob es für mich gut ist. Doch jetzt sind wir hier und du liest meinen ersten Post.

Ich dachte, mir geteiltes Leid ist halbes Leid..

Für mich ist das Thema Angst etwas sehr persönliches. Leider leide ich seit 5 Jahren an eine sogenannte Agoraphobie und trage dieses Anhängsel seither mit mir. Ich habe schon sehr viel probiert und bis jetzt habe ich noch keine Lösung gefunden.

Das Einzige was ich herausgefunden habe, ist es, dass es so viele Menschen auf dieser Welt gibt, die dasselbe Schicksal wie ich gezogen haben. Jeden Tag forste ich im Internet und such nach neuen Methoden, neuen Therapien und ja sogenannten Wundermitteln. Wie schön wäre es, wenn man einfach so eine Tablette nehmen würde und alle Ängste wären wie verflogen und man ist wieder der/die Alte. Doch leider ist dies nicht der Fall. Ich muss mich tagtäglich darüber ärgern wie viele aus einem Problem, das so viele betrifft, nur Profit erzielen wollen. Jeder hat eine neue Entdeckung, ein neues Mittel, und nur seine wahre Methode. Natürlich versucht man alles um dieses blöde Gefühl der Angst loszuwerden, bestellt die neuen "Schätze", versucht sein Glück (wenn man es schafft, sich zu überwinden) und wird wieder enttäuscht. Enttäuscht von der eigenen Dummheit, den Lügen der Verkäufer und dem Gefühl es wieder nicht geschafft zu haben. Schon wieder der verzweifelte Versuch das Leben wieder in den Griff zubekommen.. Ein Teufelskreis, wie er im Buche steht.

Das Schlimme an der Angststörung ist es, dass man sich so von dem Menschen der man einmal war, abwendet. Ich war mal frei, abenteuerlustig, unabhängig und nichts konnte mich daran hindern, meinen kleinen Dickschädel wo durch zu setzen. Doch heute ist das anders. Heute ist der Weg vor die Haustüre schon eine Herausforderung für mich geworden. Schon beim kurzen Gedanken an die Veränderung, wird mir heiß, ich bekomme Beklemmungen und ich spüre, wie wieder mein Programm im Kopf startet.. Ein Programm, welches man nicht einfach mit STRG-ALT-ENTF schließen kann, nein da muss man bis zum Schluss durch.. Und wenn man sich dann an die neue Situation gewöhnt hat, oder man jemanden gefunden hat, der einem halbwegs unterstützt, kommt schon wieder etwas Neues auf einen zu.. Ich habe genau 3 Personen in meinem Umkreis, die mir in einer neuen Situation, oder einem Moment, wo ich das Gefühl hab, alleine zu sein helfen und die Angst ist ein wenig unter Kontrolle. Doch ich habe es schon so satt, immer abhängig zu sein, immer allen gefallen zu müssen und (fast wie eine Prostituierte) mich zu verkaufen, nur damit ich nicht von ihnen allein gelassen werden..

Wenn man dann hört, man soll sich mit seinen Ängsten konfrontieren und sich mit der Angst vor der Angst auseinandersetzen wird mir noch mehr schlecht. Ich setze mich schon sehr lange damit auseinander. Ich habe ein Bücherregal mit echt vielen Büchern und ich glaube, davon sind 2/3 nur über das Thema Angst. Doch je mehr ich mich damit beschäftige, desto mehr Angst bekomme ich von der Angst. Ich weiß das klingt unlogisch und für jemanden der angstfrei ist, bin ich ein wenig bekloppt (weil ich ja nichts mehr alleine mache usw.). Aber dieses Gefühl, immer wieder durch mein Leben zu gehen und die Ursachen zu finden, meine Ängste zu durchforschen, etwas zu ändern,  macht mir Angst... Das Ganze ist ein Kreislauf, der einem Kraft und Willen nimmt und die Situation nur vertieft..

Aber ich will nicht nur meckern, ich will neu starten und möchte gerne dich mit auf meine Reise mitnehmen. Ich versuche nun täglich meine Eindrücke, Erlebnisse, neuen Entdeckungen mit dir zu teilen und würde mich freuen, wenn du mich begleitest..

Wie geht es dir? Kennst du die gleichen Gefühle und Gedanken die mich beschäftigen?
Ich freue mich, auf deine Antwort.

Alles Liebe

Ella






Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Tage wie dieser..

Hallo, heute musste ich infiltrieren... Liege gerade im Krankenhaus und bekomm die Krise. Hatte um halb 11 den Eingriff und spüre meinen linken Fuß immer noch nicht. Ständig kreisen meine Gedanken um das Taubheitsgefühl und das ich heute sowieso nach Hause gehe.. Ich bleib doch nicht im Krankenhaus.. Da dreh ich durch. Versuche ständig meine große Tochter zu übereden ob sie mich nicht mit dem Rollstuhl einfach "entführen" kann, aber irgendwie will sie nicht.. Jetzt muss ich halt warten bis das Gefühl wieder zurückkommt.. Bin leider sehr ungeduldig. Vieles wäre einfacher wenn die blöde Angst nicht wäre. Dann könnt ich einfach da liegen und bräuchte mir keine Gedanken machen. Noch dazu kommt das ich mit meinem Partner eine Beziehungspause führe. Es hat einfach nicht mehr so funktioniert wie es sollte. Jetzt fehlt hier auch die Sicherheit, obwohl er mir eigentlich eh nicht viel davon gegeben hat aber ist halt schwierig.. Wäre gerne wie meine große. Wenn die in den Op geht,

Ein total schlimmer Tag

Kennt ihr die Tage an denen es besser gewesen wäre, wenn man im Bett geblieben wäre? Nicht nur das mich meine Angst in den vier Wänden maximal in meinem Dorf einsperrt, bekam ich es auch noch körperlich zu spüren. Bandscheibenvorfall! Nicht genug das mich mein Kopf nicht lässt, jetzt geht es auch körperlich nicht mehr. Dann kommen die gescheiten Leute die dir weis machen wollen, dass es doch ganz logisch ist, trägt man doch so eine seelische Last. Es ist doch kein Wunder, das dann der Körper rebeliert. Heute sollte ich in meine Firma zur Teambesprechung, das Wort alleine schreckt mich, wenn ich mich für zwei Stunden zusammensitzen soll. Da kommt schon wieder das beklemmende Gefühl, des müssnes und dem ausgeliefert zu sein.. Man kann nicht gehen, wenn man möchte.. Ein paar Beruhigungtropfen eingeworfen, ein Gefühl der Überlkeit und das ich gleich auf die Toilette muss, aber was solls und los gehts. Im Schlepptau immer meinen Papa, der mir ein kleines Gefühl der Sicherheit gibt. Ich